Symbole Barrierefreiheit
Barrierefreiheit
Worum geht es?
Das eigentliche Problem
Bedienung mit der Tastatur
Alternativen für Bilder
Farben und Kontraste
Audio und Video
„Overlay-Tools“
Barrierefreiheit in Pro 9

SIQUANDO Pro 9
Einführung in
barrierefreies Webdesign

Mitte 2025 startet das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz. Wenn Sie sich bei diesem Bandwurm-Wortmonster denken: „Was in aller Welt hat sich die Politik da schon wieder ausgedacht?“, dann – Hand aufs Herz – geht es Ihnen vermutlich nicht anders als uns, als wir das erste Mal davon gehört haben. Dass gegenwärtig viel Widersprüchliches und leider auch schlichtweg Unsinniges über das Thema geschrieben wird, macht die Sache nicht unbedingt einfacher.

Wir beschäftigen uns mit Barrierefreiheit schon eine geraume Zeit und eine Sache ist uns dabei klar geworden: Barrierefreiheit ist weitaus mehr als eine gesetzliche Pflicht. Sie ist eine Chance für Website- und Online-Shop-Betreiber, ganz neue Zielgruppen für ihre Angebote zu erschließen. Zielgruppen, an die sie vielleicht noch gar nicht gedacht haben. Und die weitaus größer sind, als man gemeinhin denken mag.

In diesem Workshop

Rechtlicher Hinweis

Bevor wir in die Sache einsteigen, ein kleiner juristischer Disclaimer: da es letztendlich um ein Gesetz geht, werden wir gelegentlich juristische Themen streifen. Unsere Ausführungen sind aber nicht als Rechtsberatung zu verstehen, dafür gibt es Anwälte und wir empfehlen nachdrücklich, solche zu Rate zu ziehen. Darüber hinaus ist das Thema noch sehr „frisch“, bei vielen Details wird sich im Laufe der kommenden Monate und Jahre noch herauskristallisieren müssen, wie man bestimmte Dinge am besten umsetzt.

Worum geht es?

Das Internet ist eine fantastische Sache. Man kann viele Dinge, wie Einkaufen, Urlaubsplanung, im Grunde jeden Aspekt des täglichen Lebens, ganz einfach von zuhause aus machen. Eine Bequemlichkeit, die eine Schattenseite hat: während es kaum noch etwas gibt, das man nicht am Bildschirm erledigen kann, gibt es gleichzeitig mehr und mehr Dinge nur noch ausschließlich digital. Weil es kein Ladengeschäft, keinen freundlichen Berater, ja nicht mal mehr eine Telefon-Hotline mehr gibt.

Altes Ladenlokal

Wer von den digitalen Angeboten abgeschnitten ist, der ist vom Leben abgeschnitten.

Das besonders absurde: während man bei Vor-Ort-Angeboten teilweise aufwändige Maßnahmen, wie das Errichten von Rampen oder Installieren von Aufzügen angehen müsste, um sie für jeden zugänglich zu machen, ließen sich digitale Lösungen mit minimalem Aufwand barrierefrei umgestalten. Und der Grund, weshalb man darauf heutzutage überhaupt noch hinweisen muss, ist ebenso trivial, wie erschütternd: weil sich bislang kaum jemand darum Gedanken gemacht hat! Oder zumindest nicht mit der angemessenen Ernsthaftigkeit.

Wo ist das Problem?

Um Barrierefreiheit zu verstehen, muss man zunächst verstehen, was eine unüberwindbare Barriere im digitalen Raum sein kann. Viele denken hier sicher – und das zu Recht – zuerst an blinde oder anderweitig sehbehinderte Menschen. Diesen kommt zugute, dass Websites auch heute noch zu großen Teilen aus Texten bestehen, die man sich vorlesen oder in einer Tastzeile darstellen lassen kann.

Tastatur mit Blindenschrift

Wer noch sehen kann, aber nicht mehr gut, dem hilft eine Zoom-Funktion und/oder eine Kontrastanhebung. All dies nützt freilich nichts bei Bildern und anderen grafischen Inhalten. Ein Problem, das mit alternativen Text-Beschreibungen schnell und einfach gelöst ist.

All das klingt nun erst einmal so, als gäbe es an der Barrierefreiheit-Front gar nicht so viel zu tun. Ein weit verbreitetes und gravierendes Missverständnis …

Wo ist das eigentliche Problem?

Websites und andere digitale Angebote bedienen die meisten Menschen heutzutage intuitiv und komfortabel mit der Maus oder dem Touchscreen.

Wenn man sehen kann und motorisch fit ist.

Ist dies nicht der Fall, bleibt die Bedienung solcher Angebote über die Tastatur (oder alternative Eingabegeräte). Haben Sie schon einmal versucht, auf einer Website nur mit den Tasten zu navigieren? Willkommen im Club: viele Webdesigner in der Vergangenheit auch nicht! Wir nehmen uns da nicht aus.

Eine mangelhafte Tastaturbedienung ist die schwerwiegendste Barriere, die eine Website aufweisen kann. Wenn hier oder da eine Bildbeschreibung fehlt, dann ist das ein Kavaliersdelikt (auch wenn Behindertenverbände jetzt entrüstet aufschreien werden). Wenn aber in einem Webshop an einer Stelle ein Popup-Dialog aufspringt, den man bestätigen muss, aber ausschließlich mit der Maus bestätigen kann, dann ist dort der Einkaufsprozess für viele Menschen zu Ende. Punkt.

Einbahnstraße

Wie macht man es besser?

Glücklicherweise haben sich viele kluge Menschen mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigt und während sich das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz bei der Frage, was Barrierefreiheit denn nun eigentlich ist, vornehm zurückhält, gibt es internationale Standards, die helfen, Web-Angebote so barrierefrei wie möglich zu gestalten. Die bekanntesten und anerkanntesten sind die „Web Content Accessibility Guidelines“ (WACG), die von niemandem geringeren als dem World Wide Web Consortium (W3C) selbst herausgegeben wurden.

Und, wie war ich?

Wer sich zum ersten Mal mit den WACG auseinander setzt, der wird von der Vielzahl von Regeln, Empfehlungen und Richtlinien förmlich erschlagen. Viele Website-Betreiber haben daher den berechtigten Wunsch, eine Bestandsaufnahme ihres bestehenden Angebots vorzunehmen. Hierzu finden sich im Web zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Prüfwerkzeuge. An dieser Stelle können wir Ihnen nur einen Ratschlag geben: Lassen Sie die Finger von solchen Werkzeugen! In der Hand von Profis sind solche Tools Gold wert, da sie automatisiert und systematisch Optimierungsbedarf aufzeigen, für Laien sind die Ergebnisse oft irreführend und irrelevant, insbesondere, wenn diese zu einem plakativen Prozentwert oder einer Ampel-Darstellung verdichtet werden. Echte „Blocker“ (wie die oben beschriebene „Dialog-Sackgasse“) können solche Tools meist ohnehin nicht finden und wiegen den Seitenbetreiber so in falsche Sicherheit.

Bedienung mit der Tastatur

Wenn Sie schon einmal ein Formular ausgefüllt haben, dann wissen Sie sicher zu schätzen, dass man eben nicht jedes einzelne Feld mit der Maus anklicken muss, um es ausfüllen zu können. Sondern dass man bequem mit der Tab-Taste von Feld zu Feld springen kann (falls Sie das noch nicht wussten: gern geschehen!).

In SIQUANDO Pro haben wir dafür Sorge getragen, dass dies nicht nur in Formularen funktioniert. Vielmehr lässt sich die gesamte Seite mit der Tastatur bedienen. Dazu haben wir jedes responsive Design und jedes Absatzmodul auf Tastatur-Bedienung optimiert.

Das gilt insbesondere für das Einkaufserlebnis in Pro Shop und die Navigation, die sich jetzt 100% über die Tastatur steuern lassen.

Beispiel Menünavigation

Auf diese Weise werden Ihre Webprojekte für Menschen bedienbar, die aufgrund einer Sehbehinderung auf Screenreader oder Tastzeilen angewiesen sind, oder die wegen einer motorischen Einschränkung keine Maus bedienen können.

Das Einzige, was Sie tun müssen, um Barrierefreiheit sicherzustellen, ist, ein responsives Design zu verwenden.

Übrigens: Auch Bildwechsler, Audio-Player, und sogar komplexe interaktive Module wie das Schiebepuzzle lassen sich in SIQUANDO Pro mit der Tastatur jetzt ebenso komfortabel bedienen, wie mit der Maus.

Warum nur in responsiven Designs?

Wir wissen, dass das Herz vieler SIQUANDO Pro Anwender an ihren bewährten Desktop-Designs hängt. Aber – Hand aufs Herz – es gibt Gründe, weshalb wir schon seit SIQUANDO Pro 2 und damit seit über 7 Jahren ausschließlich auf responsive Designs setzen: denn nicht nur werden diese auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets perfekt dargestellt, sie erlauben es auch Menschen mit geringer Sehschärfe, die Schrift zu vergrößern – und schaffen so Barrierefreiheit für eine Zielgruppe, die noch einmal wesentlich größer ist als komplett Blinde.

Zwei responsive Designs

Sollten Sie noch ein Desktop-Design einsetzen, können Sie den Filter unten im Designwahl-Dialog verwenden, um die beste responsive Alternative zu finden.

Dialog Designauswahl

Und wenn Sie schon einmal dabei sind, filtern Sie am besten zusätzlich nach Flex-Designs, die Sie bei Bedarf komplett umgestalten können.

Cut to the Chase!

Dass man jeden Menüpunkt per Tastatur erreichen kann, ist ein unschätzbarer Vorteil. Gleichzeitig ist es leider auch ein Nachteil, denn so muss man sich auf jeder Seite erneut durch die gesamte Navigation „orgeln“, bevor man zum eigentlich Spannenden kommt. Glücklicherweise bietet SIQUANDO Pro eine Funktion, die es erlaubt, direkt zum Inhalt zu springen.

Button Zum Inhalt springen

Dank dieses Features reicht ein beherzter Druck auf die Tab-Taste, gefolgt von einem Enter und schon ist man dort, wo es interessant wird. Bei unseren neuen Designs „Hello I bis IV“ ist die Funktion bereits voreingestellt, bei allen anderen responsiven Designs finden Sie sie im Menü Gestaltung > Schriftformate in der Kategorie „Tastaturnavigation“:

Dialog Zum Inhalt springen

Dort können Sie die Funktion aktivieren und so „stylen“, dass sie Ihren Vorstellungen entspricht.

Alles nur eine Formalität

Die zweite wichtige Interaktionsform auf Websites – neben der Navigation – sind Formulare, also jegliche Eingabefelder, die Ihre Besucher mit der Tastatur ausfüllen, wie Kontaktformulare, die Adresseingabe im Webshop, aber auch die Suchfunktion. Hier liegt die besondere Herausforderung darin, dass solche Felder im Allgemeinen von einer Beschriftung begleitet werden, die sich darüber oder daneben befindet. Damit auch Sehbehinderte wissen, welche Beschriftung zu welchem Feld gehört, müssen diese im Code speziell gekennzeichnet werden, was wir für jede Funktion in SIQUANDO Pro, die mit Formularen arbeitet, bereits für Sie erledigt haben.

Beispiel Formular

Nicht den Fokus verlieren

Quizfrage: Welches Feld füllt der Shopper im obigen Beispiel gerade aus? Das Feld „Vorname“, wie man leicht an seinem dunklen Rand erkennen kann. Diesen nennen wir den Fokusring: er zeigt, in welchem Feld Tastatureingaben gerade „landen“. Für die Barrierefreiheit, aber auch für die „Usability“ Ihrer Website ist das wichtig. Damit auch die Ästhetik nicht zu kurz kommt, haben wir für Eingabefelder und Buttons den neuen Status „Wenn ausgewählt“ hinzugefügt, den Sie ebenfalls in den Schriftformaten einstellen können. Oder Sie aktivieren einfach den Standard-Fokusring und überlassen das „Styling“ dem Browser.

Dialog Formular

Keine Mausefallen

„Pop-Ups“ sind auf Websites allgegenwärtig, schon allein aufgrund der Cookie-Richtlinie. Aber auch, wenn man Produkte in den Warenkorb legt, wird man mit einem Pop-Up darüber in Kenntnis gesetzt.

Dialog In den Warenkorb gelegt

Gleichwohl – und hier verraten wir Ihnen gut gehütete Webdesign-Interna – diese „Pop-Ups“ sind eigentlich gar keine, denn HTML kennt überhaupt keinen Mechanismus für so genannte „modale Benachrichtigungsboxen“, so der Fachbegriff. Und weil das so ist – und das ist der Grund, weswegen wir Ihnen das überhaupt erzählen – steckt der Fokus (s.o.) oft irgendwo, nur nicht innerhalb des Pop-Ups. Was dazu führt, dass man die Buttons in der Pop-Up-Box eben nicht mit „Tab“ und „Enter“ aktivieren kann. Ohne Maus hängt der Benutzer dann fest, was wir daher eine „Mausefalle“ nennen.

Gute Nachrichten für SIQUANDO Pro Nutzer: Wir haben sichergestellt, dass sowohl SIQUANDO Pro Web als auch Pro Shop frei von „Mausefallen“ sind und alle Buttons in Pop-Ups leicht und unmittelbar mit Tab und Enter erreicht werden können.

Was lernen wir daraus?

Wer hätte das gedacht? Tastatur-Bedienbarkeit ist ein wichtiger Baustein von Barrierefreiheit und sowohl für Sehbehinderte als auch für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen von zentraler Bedeutung. Während man bei vielen Aspekten streiten kann, ob sie für die Barrierefreiheit eines Angebots zwingend notwendig sind, gibt es im Bereich der Tastaturbedienung echte Blocker, die die Seitennutzung nicht nur erschweren, sondern objektiv unmöglich machen. Es sind genau solche eklatanten Mängel, für die das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz Bußgelder vorgesehen hat.

Die gute Nachricht: In SIQUANDO Pro haben wir jeden Funktionsaspekt auf Barrierefreiheit abgeklopft. In gründlichster Kleinarbeit, von Hand und in enger Abstimmung mit international anerkannten Standards wie den „Web Content Accessibility Guidelines“ (WACG). Denn ein Großteil der echten Barrieren werden selbst von den besten automatischen Prüftools nicht gefunden.

Wir haben dafür gesorgt, dass Ihre Web-Projekte für alle Nutzer zugänglich und leicht zu bedienen sind. Tastatursteuerung bedeutet darüber hinaus ein Komfortplus auch für Menschen ohne visuelle oder motorische Beeinträchtigung. Sie ist ein Gewinn für alle.

Alternativen für Bilder

Bilder sind das Salz in der Suppe einer jeden Website. Damit sie aber nicht zur Barriere für blinde und sehbehinderte Menschen werden, ist es wichtig, für sie textliche Alternativen vorzuhalten, die von Screenreadern vorgelesen und auf Tastzeilen gelesen werden können. HTML kennt hier das so genannte ALT-Attribut, das in SIQUANDO Pro überall verwendet wird, wo Bilder (genauer IMG- und PICTURE-Tags) zum Einsatz kommen. Den Inhalt des ALT-Attributs legen Sie in den Eigenschaften des Bildes fest. Geben Sie dort eine „sprechende“ Beschreibung des jeweiligen Bildes ein.

Dialog Bildeigenschaften

Für den schnellen Überblick, wo das wichtige ALT-Attribut noch fehlt, erscheint in der SIQUANDO Galerie neben dem Bild ein kleines Warndreieck. So können Sie Defizite in der Barrierefreiheit Ihrer Bilder einfach und leicht finden. Und ebenso leicht beheben.

Anzeige Fehlendes ALT Attribut

Übrigens: Wenn Sie Ihre Bilder so organisiert haben, dass deren Dateiname der Bildüberschrift entspricht, dann können Sie das ALT-Attribut automatisch direkt beim Import der Dateien in SIQUANDO Pro setzen lassen, indem Sie die Option „Dateinamen übernehmen für ALT-Attribut“ im Import-Dialog anklicken.

Dialog Bildimport mit ALT

Falls Sie Ihre Website mit kostenlosen Bildern aus der integrierten Stock Photo Galerie aufwerten: einige der Anbieter stellen das ALT-Attribut bereits zur Verfügung. Allerdings unter Umständen nicht für alle Bilder.

Dialog Stock Bilder

Farben und Kontraste

Man muss nicht vollständig erblindet sein, um beim Lesen von Texten auf Barrieren zu stoßen. Haben Sie schon einmal versucht, in einem schummrig beleuchteten Restaurant, die Speisekarte zu entziffern, die in dunkelgrauen Lettern auf schwarzem Grund gedruckt wurde? Dann wissen Sie, wie wichtig Kontraste für die Lesbarkeit von Texten sind! Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), der international wohl anerkannteste Standard zur Gestaltung barrierefreier Websites sieht hier einen Mindestkontrast von Schriftfarbe zum Hintergrund vor. Die Bewertung erfolgt anhand einer komplexen mathematischen Formel, die wir aber in den zentralen Farbwahl-Dialog von SIQUANDO Pro integriert haben, so dass Sie die von Ihnen gewählten Farbkombinationen daraufhin abklopfen können, ob diese ausreichende Kontraste für eine optimale Lesbarkeit aufweisen.

Dialog Farbauswahl

Außerdem liefern wir SIQUANDO Pro mit vier neuen Flex-Designs, die alle auf Barrierefreiheit optimiert wurden. Inklusive je 40 Farbpaletten mit ausreichendem Kontrast nach WCAG.

Dezente Farbschemata ab sofort verboten?

Bedeutet das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, dass alle Websites den vergleichsweise strengen Kontrastanforderungen nach WCAG unterworfen sind? Müssen Sie jetzt Ihr bewährtes und bekanntes Farbschema zugunsten einer kontrastoptimierten Darstellung aufgeben?

Bevor wir die Frage beantworten, nochmal der Hinweis: wir sind keine Anwälte, das hier ist keine Rechtsberatung, vieles ist auch noch „im Fluss“. Aber: wir denken, dass Websites, die an der einen oder anderen Stelle den strengen Kontrastvorgaben der WCAG nicht genügen, trotzdem nicht gegen das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz verstoßen. Denn alle aktuellen Betriebssysteme verfügen über einen Hochkontrastmodus, den Sie zum Beispiel unter Windows mit ALT + linke Umschalt-Taste (Shift) + Druck aktivieren können und der von allen SIQUANDO Pro Designs unterstützt wird.

Dialog Hochkontrastmodus

Er versetzt Menschen mit eingeschränkter Sehkraft in die Lage, auch Texte mit eigentlich geringeren Kontrasten als von den WCAG gefordert mühelos zu lesen (Ja, Websites sehen in diesem Modus fürchterlich hässlich aus. Aber darum geht es ja nicht).

Eigenschaften Hochkontrastmodus

Dennoch möchten wir Ihnen ans Herz legen, mit den neuen Kontrast-Werkzeugen in SIQUANDO Pro Ihre Farbschemata einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Das ist schnell erledigt und oft sind es schon kleine Änderungen, die aus „schwer zu entziffern“ „prima lesbar“ machen.

Denn allzu oft haben die Menschen, die ein Problem damit haben, bestimmte Texte zu lesen, auch ein Problem, das zuzugeben. Kontrastoptimierung ist also immer auch Zielgruppen-Erweiterung. Und die kann bekanntlich nie schaden.

Weiterführende Themen

Audio und Video

Bei unseren bisherigen Ausführungen haben wir uns in erster Linie auf Menschen mit visuellen Beeinträchtigungen konzentriert. Einerseits, weil diese eine relativ große Gruppe ausmachen, andererseits, weil es vergleichsweise aufwändig ist, ein Webangebot Menschen zugänglich zu machen, die nicht (gut) sehen können. Es gibt jedoch noch eine Reihe anderer Einschränkungen, an die man nicht sofort denkt, wenn es um barrierefreies Webdesign geht. Diese sind deswegen aber nicht minder wichtig!

Hörbehinderte Menschen kommen mit Webangeboten im Allgemeinen gut zurecht, weil die Inhalte meist in Form von Bildern und Texten vorgehalten werden. Allerdings gibt es durchaus auch Websites, die audio-visuelle Medien anbieten, wie Videos. Hier empfehlen wir, mit Untertiteln zu arbeiten. Alle Video-Absätze in SIQUANDO Pro haben daher Unterstützung für Untertitel im WebVTT Format erhalten.

Beispiel Video

Eine WebVTT-Datei ist einfach aufgebaut und enthält Untertitel für Ihr Video zusammen mit Zeitstempeln. Falls Sie noch nicht über VTT-Dateien für Ihre Videos verfügen … kein Problem: im Internet werden Sie reichlich (Online-)Tools finden, mit denen Sie diese Dateien einfach und leicht erstellen können, teilweise sogar vollautomatisch mit Spracherkennung.

Das Format ist aber so simpel, dass Sie es sogar mit einem normalen Texteditor bearbeiten können:

Anzeige VTT

Für (gesprochene) reine Audio-Inhalte auf Ihrer Website sollten Sie in Erwägung ziehen, eine Transkription anzubieten, zum Beispiel in Form eines Textabsatzes. Mit dem Element „Akkordeon“ können Sie diesen ausklappbar gestalten, so dass er nur für solche Besucher sichtbar wird, für die er auch interessant ist.

Anzeige Transkription

„Overlay-Tools“ für die Website

Auf manchen Websites finden Sie mittlerweile – mehr oder minder gut integrierte – spezielle Einstellungen, mit denen Sie Einfluss auf die Darstellung nehmen können, Kontraste anheben, Schriften vergrößern, den Text vorlesen.

Einige aufmerksame Leser unseres Newsletters haben uns gefragt, ob solche „Overlay-Tools“ nicht auch verpflichtend werden, wenn das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz kommt.

Im Gesetz werden Sie so etwas nicht finden und wir sind der Meinung: Nein! Schriftvergrößerung funktioniert in jedem responsiven Design direkt über den Browser über Strg+Plus, Strg+Mausrad oder über das Browser-Menü. Die Darstellung mit erhöhtem Kontrast wird von modernen Betriebssystemen direkt unterstützt, ebenso wie das Vorlesen der Seite über „Text to speech“.

All diese Funktionen stehen in einer für den Nutzer vertrauten Weise zur Verfügung, die für jede Website immer gleich funktioniert. Darüber hinaus speichern die Browser Einstellungen für einzelne Websites, so dass man diese nur einmal treffen muss.

Barrierefreiheits-Overlay-Tools funktionieren hingegen je nach Hersteller unterschiedlich, so dass Besucher sich auf jeder Seite neu orientieren müssen. Daher raten wir von deren Einsatz ab.

Falls Sie sich tiefer mit dem Thema beschäftigen wollen: Öffentliche Stellen, wie die Überwachungsstelle des Bundes für Informationstechnik haben Nutzen und Notwendigkeit von Overlay-Tools ebenfalls untersucht.

Ein Helfer, auf den man sich verlassen kann

SIQUANDO Pro hat alle Werkzeuge an Bord, die Sie brauchen, um barrierefreie Webangebote zu erstellen. Vorausgesetzt, dass Sie diese richtig einsetzen. Da der Teufel manchmal im Detail steckt, haben wir für jedes Absatzmodul Hinweise verfasst, mit denen Sie sie so einsetzen, dass eine optimale Barrierefreiheit sichergestellt ist.

Legen Sie einen neuen Absatz an, werden diese Hinweise unter der Vorschau dargestellt.

Dialog Neuer Absatz

Bei bereits vorhandenen Absätzen finden Sie die Hinweise im Fenster „Eigenschaften“.

Dialog Absatzeigenschaften

Trau, schau, wem

SIQUANDO Pro kennt eine Reihe von Möglichkeiten, mit denen Sie externe Inhalte in Ihre Website einbinden können, zum Beispiel den HTML- und IFRAME-Absatz aber auch Unterstützung für Google Maps, ReCaptcha, YouTube oder Zahlungsdienstleister.

Inwieweit diese Angebote barrierefrei sind, kann Ihnen nur der jeweilige Anbieter beantworten. Das sollten Sie in Erwägung ziehen, wenn Sie externe Inhalte in Ihren Webprojekten zum Einsatz bringen.

Der lange Weg zur Barrierefreiheit
in SIQUANDO Pro

Wir sind jetzt so langsam am Ende unsere Exkursion in barrierefreies Webdesign mit SIQUANDO Pro angekommen. Es war eine lange Reise und wir bedanken uns bei jedem von Ihnen, der uns bis hierher begleitet hat.

Für uns ist Barrierefreiheit ein Herzensprojekt und etwas, mit dem wir schon vor vielen Jahren begonnen haben. Erlauben Sie uns darum einen kurzen Blick darauf, wie wir sicherstellen, dass Sie mit unseren Produkten Webprojekte bauen, die für jeden optimal zugänglich sind.

Dass der Gesetzgeber für Web-Angebote Barrierefreiheit fordert, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Wenn es aber darum geht, was denn Barrierefreiheit genau ist, dann schweigt er sich vornehm aus. Wir halten uns darum an die weltweit anerkannten Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), die von keinem geringeren als dem World Wide Web Consortium (W3C) herausgegeben werden. Anhand dieser Richtlinien haben wir jedes responsive Design, jeden Funktionsaspekt und jedes der über 140 Absatzmodule geprüft. Manuell, aber auch mit bewährten Werkzeugen, wie dem WAVE-Tool der WebAIM Initiative, das jede noch so kleine Unzulänglichkeit schonungslos aufdeckt.

Bildschirmfoto Wave Ergebnis

Die Ergebnisse dieses unabhängigen Prüfwerkzeugs sind bereits ein ausgezeichneter Ausgangspunkt. Wir gehen aber noch weiter, denn – und hier wollen wir eine Warnung aussprechen, die auch die Tools selbst bereits prominent anzeigen: alle Ergebnisse bedürfen der Interpretation durch einen Fachmann in Webdesign und Barrierefreiheit. Aufgrund der komplexen Natur von Webprojekten ist kein Prüftool perfekt und zeigt auf der einen Seite gelegentlich falsch negative „Fehler“ (die aber in Wirklichkeit gar keine sind), kann aber auf der anderen Seite gerade im wichtigen Bereich der Tastaturnavigation nicht alle Probleme finden. Hier ist manuelles Feintuning und jede Menge Erfahrung gefragt.

Wir sind diesen Weg gegangen und denken, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann. Mit SIQUANDO Pro halten Sie den Schlüssel für barrierefreie Angebote in der Hand, die sich einer breiten Zielgruppe einfach und leicht erschließen.

SIQUANDO

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